Kosten einer eigenen Homepage - Wie hoch? Wie steuerlich absetzen?
Autor: Selina Yigit , veröffentlicht: 04.05.2020 |
Wissenswertes über die Kosten einer Homepage
Für Unternehmer und Privatpersonen stellt sich häufig die Frage, wie viel eine eigene Homepage kostet und was für verschiedene Möglichkeiten es dabei gibt. Immerhin ist die Antwort darauf etwas unklar - pauschal kann man dabei also keine feste Aussage tätigen, ohne dabei näher auf die Faktoren einzugehen, die bei der Preisfestsetzung eine wichtige Rolle spielen.
Jeder weiß, dass es nicht billig ist, ein eigenes Unternehmen zu führen und oft werden die Kosten dabei unterschätzt. Neben den Fixkosten - also dem Teil der Gesamtkosten, der unabhängig von der Beschäftigung-und Auftragslage eines Unternehmers oder Unternehmens konstant und unveränderlich anfällt - gibt es auch variable Kosten. Im Gegensatz zu fixen Kosten verändern sie sich - je nach Produktionsmenge und Aufwand. Der Aufwand ist auch ein entscheidender Schlüsselbegriff, um die Kosten einer eigenen Homepage zu kalkulieren.
Bevor wir uns voll und ganz den Homepage Kosten widmen, werden im Folgenden weitere Gewerbekosten aufgezählt und erläutert, damit wir später einen direkten Vergleich haben und uns ein Bild machen können.
Folgende Kosten sind also zu erwarten:
- Gewerbeschein(erhältlich beim Gewerbeamt für 15 € - 65 €)
- Büroflächen / Räumlichkeiten(standortabhängig; Kosten variieren von 15 € bis hin zu 40 € pro Quadratmeter)
- Telefon-und Internetanschluss
- Strom(der durchschnittliche Strompreis lag 2019 bei 30,5 Cent pro kWh)
- Steuerberatung
- Kranken-und Rentenversicherung
- Arbeitslosenversicherung
- Personalkosten
- Individuelle Betriebsausgaben
So weit, so gut. Wie war das also noch einmal mit den Homepages und dem Werben?
Wovon sind Homepage Kosten abhängig?
Zunächst einmal muss unterschieden werden, um welche Art von Homepage es sich handelt. Eine einfache Web Visitenkarte ist dabei selbstverständlich billiger als eine Homepage mit integriertem Shop und Blog - Das muss dir bewusst sein. Weitere Faktoren sind:
- der Gesamtumfang des Inhalts
- die Anzahl der zu verwendenden Bilder
- und - wie bereits erwähnt - die Art der Homepage
Das alles solltest du im Voraus wissen.
Woraus setzen sich diese Kosten zusammen?
Es gibt einmalige und laufende Kosten bei Homepages. Zu den einmaligen Kosten gehört beispielsweise auch ein bestimmter Betrag für die Erstellung der Website. Anschließend folgen oft Kosten für die Übergabe und Einweisung der Seite oder Service Kosten für Nachbetreuung und Reparaturen. Laufende Kosten sind dabei Kosten, die monatlich oder auch jährlich für den Erhalt der Website anfallen können.
Hoster / Provider
Damit deine Website stets erreichbar bleibt, benötigst du einen Hoster. Die Kosten für Hosting beziehungsweise Provider liegen bei einer durchschnittlichen Firmenwebsite bei etwa 8 € monatlich. Falls du einen Onlineshop führst oder im Allgemeinen viel Datenvolumen brauchst, kann der Preis dafür auch schnell steigen.
Zusatzkosten pro Domain
Einige Domains sind oft schon im jeweiligen Preispaket enthalten, sodass im Normalfall keine Nebenkosten entstehen. Wenn jedoch noch zusätzliche Domains reserviert werden sollen, kommen häufig Zusatzkosten pro Domain auf einen zu.
Suchmaschinenoptimierung
Wenn du mit deiner Homepage Neukunden erreichen möchtest, sind gute Platzierungen bei Google für dich und dein Unternehmen von Bedeutung. Bei der Suchmaschinenoptimierung fallen Preise ab 70 € bis 1000 € und mehr monatlich an. Der Aufwand bestimmt also den Preis. Ein Unternehmen, das auf dem lokalen Markt agiert ist einfacher zu optimieren als nationale oder sogar internationale Firmen mit starkem Wettbewerb.
Zudem ist es wichtig zu erwähnen, dass das Thema „Suchmaschinenoptimierung“ enorm komplex ist, aber sich zusammenfassend sagen lässt, dass sie dazu dient, dem Suchenden weiterzuhelfen.
Artikel / Texte
Damit deine Homepage außerdem auch ansprechend bleibt, solltest du auch an Texter denken. Im Idealfall erstellst du deine Artikel und Inhalte selbst, aber damit du eine gewisse Zeitersparnis hast, musst du Preise von bis zu 70 € pro Stunde in deine Berechnung mit einkalkulieren.
Bilder
Auch professionelle Bilder werten deine Homepage auf. Ein guter Fotograf ist oft nicht billig, jedoch gibt es auch einige Bilddatenbanken mit kostenlosen und kostenpflichtigen Bildern.
An wen sollte ich mich wenden?
Bei der Erstellung einer eigenen Homepage hast du ein paar verschiedene Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst.
1. Homepage Baukästen
Mit einem Homepage-Baukasten kannst du deine eigene Website auf recht simple Weise erstellen und benötigst dabei keine technischen Vorkenntnisse. Interaktiv hast du die Möglichkeit dazu, eine Website zu kreieren, die dein Unternehmen widerspiegelt. Das Interessante hierbei ist, dass du bestimmst, wie hoch die Kosten sind, da verschiedene Paketpreise mit unterschiedlichen Features angeboten werden.
Bei unserem Baukasten (Homepage-Baukasten.de)werden beispielsweise drei kompakte Pakete angeboten - angefangen bei einem kostenlosen Paket bis hin zu 6,90 € pro Monat.
2. Freelancer
Die Preise des Freelancers starten in den meisten Fällen bei ab 500 € monatlich - meist sogar mehr. Dadurch, dass er alleine arbeitet, fühlen sich potenzielle Kunden bei Freelancern gut aufgehoben, da sie das Gefühl haben, ihn stets erreichen zu können. Eines der Nachteile liegt jedoch darin, dass Freelancer meist auf eine Zielgruppe spezialisiert sind - beispielsweise Geschwindigkeitsoptimierung, Suchmaschinenoptimierung oder Grafikbearbeitung - und deshalb nicht immer für jedes Unternehmen geeignet sind.
3. Agentur
Die klassische Agentur - man kennt sie. Sie ist oft teuer und verlangt mehrere tausend Euro. Nichtsdestotrotz ist sie vorteilhaft für große und breit gefächerte Projekte, da sie Mitarbeiter unterschiedlicher Disziplinen unter einem Dach vereint. In den meisten Fällen muss man jedoch nicht so tief in die Tasche greifen, um eine repräsentative Homepage zu erstellen und kann Agenturen somit umgehen.
Gibt es eine Homepage ganz ohne monatliche Kosten?
Ja, die gibt es. Wie bereits erwähnt, bieten sogenannte Homepage Baukästen oft auch kostenlose Pakete an. Du musst jedoch damit rechnen, dass du dadurch mit gewissen Einschränkungen konfrontiert wirst.
Wie kann ich meine Homepage von der Steuer absetzen?
Du hast richtig gehört - du kannst deine Homepage natürlich von der Steuer absetzen! Hier erklären wir Schritt für Schritt wie du dabei vorgehen solltest:
Zunächst ist wichtig zu erwähnen, dass die Domain getrennt von der Homepage aufgelistet werden muss. Die Domain ist nämlich ein immaterielles Wirtschaftsgut, da sie nicht abnutzbar ist und aus diesem Grund kann sie nicht sofort abgeschrieben werden und muss im Anlagespiegel erfasst werden. Die Ausgaben für die Anschaffung der Domain sollten auf das Konto „Ähnliche Rechte und Werte“ mit der Nummer 0025 im Kontenrahmen SKR 03 beziehungsweise 0130 in SKR 04 gebucht werden.
Neben den Kosten für die Anschaffung der Domain sind oft regelmäßige Gebühren für die Domainpflege zu bezahlen. Diese Ausgaben können als Nettobetrag auf das Konto mit der Bezeichnung „Werbekosten“ mit der Nummer 4600 im Kontenrahmen SKR 03 eingetragen werden. Im Kontenrahmen SKR 04 geschieht dies mit der Nummer 6600. Als Alternative gibt es die Möglichkeit, das Konto mit der Bezeichnung „Wartungskosten für Hard-und Software“ einzusetzen. In SKR 03 trägt das Konto die Nummer 4806 und die Nummer 6495 in SKR 04.
Tipp:Bei einem gemeinsamen Kauf von Domain und Homepage sollten die Kosten für die Homepage so hoch wie möglich und die Kosten für die Domain so niedrig wie möglich ausfallen, da sich so mehr absetzen lässt. Außerdem sollte man die Belege der angefallenen Kosten immer aufbewahren, denn nur so sind sie beim Finanzamt nachweisbar und die Steuerbelastung kann reduziert werden.
Bei der Abschreibung der Homepage sieht das Ganze schon etwas anders aus. Je nach Entstehungsart der Homepage gibt es drei Möglichkeiten:
1. Die Homepage wurde selbst erstellt
In diesem Fall kannst du die angefallenen Kosten sofort abschreiben und richtig verbuchen, indem du die Entwicklungskosten aktivierst. Dazu buchst du Aufwendungen auf das Konto mit der Bezeichnung „EDV-Software“. In SKR 03 hat das Konto die Nummer 0027 und im Kontenrahmen SKR 04 die Nummer 0135. Danach trägst du eine Gegenbuchung auf das Konto „Bank“ ein (Nummer 1200 bei SKR 03 und Nummer 1800 bei SKR 04).
2. Ein externer Dienstleister erstellt die Homepage
Hier wird zwischen einem Werkvertrag und einem Dienstvertrag unterschieden. Bei einem Werkvertrag arbeitet der Anbieter zum Großteil selbstständig und deshalb musst du die Kosten dabei linear abschreiben. Bei einem Dienstvertrag hingegen erfolgen Handlungen nach den Anweisungen des Auftraggebers - das heißt, dass du die Kosten als Betriebsausgaben buchen kannst.
Den Nettobetrag aus der Rechnung solltest du auf das Konto „EDV-Software“ buchen mit den entsprechenden Bezeichnungen der unterschiedlichen Kontenrahmen. Den Mehrwertsteuerbetrag buchst du auf das Konto „abziehbare Vorsteuer 19 %“ mit der Nummer 1576 in SKR 03 und 1405 in SKR 04. Die Gegenbuchung in Höhe des Bruttobetrags aus der Rechnung trägst du in das Konto mit der Bezeichnung „Bank“ unter den jeweiligen Nummern ein.
3. Eine bereits bestehende Homepage wird gekauft
In diesem Fall wird die Homepage als immaterielles Wirtschaftsgut angesehen, aber durch Aktualisierungen der Inhalte beziehungsweise Produkte greifst du zur regulären linearen Abschreibung.
Fazit:
Die Kosten einer Firmenhomepage hängen von dir, sowie deinem Unternehmen ab. Werde dir deinen Erwartungen und individuellen Wünschen bewusst und wäge ab, welche der in diesem Artikel erwähnten Möglichkeiten für dich die Beste ist - dann steht der eigenen Homepage nichts mehr im Wege.
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