Nun gut , ich melde mich dann einfach mal an:p
Die Geschichte, die ich erzähle, in keine im klassischen Sinne.
Sie hat auch keine bestimmte Hauptperson, sondern sie wechselt von Leser zu Leser.
Sie dient auch nicht zur unterhaltung, sondern solll zum denken anregen über das was man gerade tut und über das, was man noch vorhat zu tun.
Meine Geschichte heißt "In Posteritatem", was lateinisch ist und so viel heißt, wie "In der Zukunft" und genau davon handelt sie auch.
ich wünsche allen autoren gutes gelingen und der jury vile Anregungnen (-;
In Posteritatem
„Wusstest du, dass unsere Lebenserwartung in der gesamten Menschheitsgeschichte fast immer unter dreißig Jahre lag? Man hatte vielleicht zehn Jahre als Erwachsener zu erwarten, ja?
Da hat man nicht für die Rente vorgesorgt. Da hat man keine Karriere geplant. Planen gab es nicht. Keine Zeit zum Planen. Keine Zeit für die Zukunft.
Erst als die Lebenserwartung angestiegen ist und die Leute immer mehr Zukunft hatten, haben sie angefangen, auch immer mehr Zeit damit zu verschwenden, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
Über die Zukunft.
Jeden Augenblick deines Lebens lebst du für die Zukunft – du machst deinen Schulabschluss, damit du studieren kannst, damit du einen guten Job kriegst, damit du dir ein schickes Haus kaufen kannst, damit du deinen Kindern die Ausbildung finanzieren kannst, damit sie einen guten Job, damit sie sich ein schickes Haus kaufen können, damit sie ihren Kindern eine gute Ausbildung finanzieren können.“
So schreibt John Green in seine Roman „Margos Spuren“.
Er handelt von einem jungen Mädchen, äußerst beliebt, aber hinter der Facette doch nie verstanden.
Es hat genug von allem.
Vom Möchtegern-Lifestyle, von Zukunfts-Träumen und einem vorbestimmten Lebensweg.
Es bricht aus, weg vom Zuhaus, nur mit dem Gedanken an Freiheit und Erlösung.
Ihre Eltern bezeichnen sie als eine Schande, eine, die noch nichts vom Leben gelernt hat.
Aber sind sie überhaupt im Recht?
Im Menschen ist seit jeher ein fester Wunsch verwurzelt, der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit. Aber es ist nicht mehr dieser Wunsch, der viele vorantreibt, sondern die Angst vor der Zukunft. Wie sonst lassen sich die Massen von seelisch verstümmelten Menschen erklären, die Tagaus, Tagein ihrem Werk nachgehen.
Dies sind weder Randgruppen noch Einzeltäter, nein, dies sind wir.
Bei jedem Menschen lässt es sich feststellen, es fängt an, wenn du in die Schule kommst und hört auf, mit deinem Tod. Nicht das Bildung & Schule schlechte Sachen sind, sie sind sogar außerordentlich wichtig. Nein, es ist die Tatsache, dass Schule nicht nur bildet, sondern auch den Menschen bricht.
Schüler sollen optimal auf ihr späteres Leben vorbereitet werden, aber wollen Schüler überhaupt für ihr späteres Leben vorbereitet werden?
Nein, deswegen besteht die Schulpflicht.
Im Endeffekt ist die Schulpflicht, eigentlich sogar das ganze Bildungswesen darauf ausgelegt, den Mensch zu Normen und zu Eichen.
Man darf sich das wie eine dieser alten Balkenwaagen vorstellen, auf der einen Seite sind die Gewichte wie Nutzen für die Gesellschaft, Qualifikationen oder Zukunft aufgeschichtet.
Auf der anderen Seite sitzt der Mensch, unbeschnitten und unverstümmelt, wiegt er mehr als die Gewichte. Nun kommen verschiedene Hände mit Namen wie Zukunft, Pflichten oder Verbindlichkeiten und reißen so viel weg, bis der Mensch genormt und perfekt planbar ist, also die Waage im gleichgewicht.
Die Fehlprodukte, die Menschen, bei denen die Hände zu gierig waren, sind allgemein als sozialer Abschaum bekannt, Homosexuelle beispielsweise , Junkies, Verbrecher, aber auch Querdenker, so etwas wie unsere Margo, die fiktive Verfasserin des obigen Zitats.
Nun, so fertig geeicht, beginnt das Leben, das schon so verplant ist, das man eigentlich schon einen Lebenskalender anfertigen könnte. Du machst deinen Schulabschluss, damit du studieren kannst, damit du einen guten Job kriegst, damit du dir ein schickes Haus kaufen kannst, damit du deinen Kindern die Ausbildung finanzieren kannst, damit sie einen guten Job, damit sie sich ein schickes Haus kaufen können, damit sie ihren Kindern eine gute Ausbildung finanzieren können.
Und dann, wenn du dich fragst, was du erreicht hast in deinem Leben, kannst du dich selbst belügen, aber in dir drinnen weißt du, dass wieder ein Leben an die Zukunft verschenkt worden ist.
Jetzt merkst du, dies sind wir.
Du kannst dich winden und dich wehren, aber am Ende ist es ein Teufelskreis, bestehend aus der natürlichen Selektion und der Normung der Seele.
Dieser Gedankengang ist der bester Beweis, endet er doch genau auf dieselbe Weise.
In posteritatem |