Hallo
Nuo-Designs hat die positiven Eigenschaften des Logos bereits auf den Punkt gebracht. Was mir außerdem besonders gut gefällt ist die Akzentuierung des
t, da dieser Buchstabe schon recht eigenständig ist. Auch die Klammerung mit der Farbe ist sehr überzeugend gelöst.
Die negativen Seiten der Schrift zeigen sich dann jedoch bei dem angesprochenen schlechten Ausgleich der Buchstaben. Dass das e unter der gelben Fläche verschwindet, finde ich nicht störend. Nuo meint vielmehr, dass die Buchstaben zu eng sind. An manchen Stellen scheinen sich die Buchstaben schon fast zu berühren, was nicht sein darf. Vor allem wo zwei vertikale Linien aufeinandertreffen (zwischen h und m) fällt der Buchstabenzwischenraum optisch weg. Aus diesem Grund sollten alle Buchstaben ein Stück geöffnet werden.
Der korrekte Ausgleich von Buchstaben ist fast eine eigene Wissenschaft in der Typografie. Manche Designer berechnen sogar die Abstände der Buchstaben und die Verhältnisse von Linien zu Flächen, um einen korrekten Ausgleich zu erreichen.
Nachfolgend habe ich am Beispiel des Logos mal einige Möglichkeiten aufgeführt, wie man beim Ausgleichen vorgehen kann, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
Das mag ein wenig viel erscheinen für das Ergebnis, aber wie gesagt: Ausgleichen ist eine Wissenschaft, und ich gebe mir Mühe es nicht allzu kompliziert zu erklären.
Wer fürchtet für den Rest seines Lebens Angst vor Buchstaben zu haben, sollte nicht weiterlesen:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten den korrekten Ausgleich zu überprüfen. Eine leichte Methode ist das Logo auf seine Flächen zu reduzieren und das Verhältnis von Schwarz und Weiß zu überprüfen. Die Verteilung dieser Farben sollte möglichst gleichmäßig sein und es sollte keine Stellen geben, die aus einem großen dunklen Fleck bzw. hellen Fleck bestehen.
Bei der Schrift fällt hier auf, dass das m sehr hell erscheint, ech und ec jedoch verschmelzen zu einem dunklen Bereich. Das zeigt, dass diese Buchstaben zu eng im Vergleich zum m sind.
Eine Methode, die oft vergessen wird, ist der Unschärfetest. Dabei wird ein schlechter Druck/schlechte Auflösung oder eine große Distanz zum Logo simuliert, die dazu führt, dass die Konturen des Logos undeutlich erscheinen.
Bei diesem Test sieht man ganz klar, dass sich alle Buchstaben berühren. Zwischen h und m und zwischen m und e bilden sich sogar kleine schwarze Flecken, was zeigt, dass sich die drei Buchstaben eindeutig zu sehr auf die Pelle rücken.
Einen schnellen Unschärfetest kann man auch erzeugen, in dem man die Augen etwas zusammenkneift und auf ein Logo blickt.
Generell gilt beim Ausgleich, dass der Abstand zwischen zwei Buchstaben ungefähr so groß sein sollte wie der Innenraum von einem Bogen des m. Dabei sollte man aber im Hinterkopf behalten, dass diese grobe Angabe nur für den Lesetext gilt. Logos können auch etwas enger oder etwas weiter stehen, immer jedoch sollten die Buchstaben gleichmäßig verteilt erscheinen und nicht an einer Stelle enger und an der anderen weiter stehen.
Da das m in dieser Schrift extrem breit ist, muss der Zwischenraum im Bogen nicht 100%ig eingehalten werden, sonder kann etwas enger ausfallen.
In der Mitte unten ist ein geöffneter Ausgleich, bei dem die Buchstaben gleichmäßiger und eindeutiger angeordnet sind.
Da das m aus typografischer Sicht nicht korrekt ist (beide Bögen des m sind genauso breit wie der Bogen des h - richtig wäre es, wenn die Bögen des m ein Stück schmaler wären als der des h), habe ich es im letzten Bild noch ein wenig enger gemacht - jedoch nur ganz schnell, daher sieht es ein wenig krumm aus.
Und wer nun immernoch Buchstaben ansehen kann, ohne Wahnvorstellungen zu bekommen, kann ja beim nächsten Logo an den Ausgleich denken.
Gruß und viel Spaß
FK
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